amsterdam Frauenzimmer
Montag, 16. Oktober 2006
Zurück im Leben - Rezept zur Versöhnung gesucht!
Eben habe ich meine Super-PIN bekommen! Die UMTS-Card ist wieder freigeschaltet, ich bin wieder online. Nach 26 Stunden im Leben zurück. Denkt daran, liebe Geschlechtsleidensgenossen, wenn FRAU sich an Euren Rechner wagt, könnte das das Ende sein. Zumindest temporär - siehe Beitrag "Under attack!".

Wie die Versöhnung sein wird, wollt ihr jetzt wissen, nachdem alles wieder gut ist? Nun, sie ist nicht hier, hat ja noch eine eigene Wohnung, in der sie gerade herumwerkelt, und weiß noch nicht, dass die sonntägliche Offline-Schmach ausgewetzt ist... Ich glaube, ich werde heute Abend für sie kochen, offline versteht sich. Wer ein leckeres Versöhnungsrezept weiß, kommentiere bitte diesen Beitrag!

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Montag, 16. Oktober 2006
Under attack - wie sie mich offline machte
Ich wusste nicht, wie perfide Frauen sind. Klar: Sie können deinen Hund rückwärts beim Einparken überfahren, ohne es zu bemerken; ihre Stöckel in deinen Teppichboden bohren, dass da immer ein golfballgroßes Loch bleibt, sie können dich dazu zwingen, beim samstagabendlichen DVD-Aussuchen in der Videobutze um die Ecke "Sweet Home Alabama" zu verlangen.

Das sie dich aber auch komplett K.o. machen können, einfach so, mit ganz wenigen Handgriffen, ohne Dich zu berühren, das war/ist mir neu!

Sie >> zu ihrem Blog beherrscht diese neue Kampftechnik aufs Beste, ohne je dafür geübt zu haben. Es geschah am helllichten Morgen. Es war heute, Sonntag. Und ich gerade Brötchen holen. Ich hätte sie nicht alleine lassen dürfen. Nicht, wenn kein Kaffee aus meiner Hand sie zuvor zum Leben erweckt hatte...

Ich weiß nicht, ob es die Rache für diesen, meinen Rache-Blog war oder doch nur dieses "Ups-jetzt-habe-ich-Deinen-Ford-Mustang-wohl-gegen-die-Hauswand-gefahren"-Unschuldigseinwollen... Sie hat mir jedenfalls die Katastrophe ins Haus gebracht. Ich bin seit 13 Stunden offline!

Und das durch dreimal vier Zahlen. Ich besitze nämlich, da ich gerade erst umgezogen bin, noch keinen neuen DSL-Anschluss (man wartet darauf noch immer mindestens 14 Wochentage in unserer Stadt), nur die geborgte UMTS-Card eines Freundes hat mich am Leben/am Netz gehalten. Und die hat einen PIN-Code, vierstellig, wie die meisten eben.

Heute morgen dann das Fanal. Sie wollte nur "E-Mails checken". Und loggte sich ein. Bei zementierter Feststelltaste, dreimal der falsche Code. Aus! Für immer. Zumindest bis morgen. Denn Du brauchst eine PUK zurück ins Leben/ins Netz. Mein Freund hat sie, zuhause, irgendwo, ist übers Wochenende verreist. In den Süden. Taucht erst nach Mitternacht hier wieder auf, wenn ich Glück habe, simst er mir die rettende Zahlenkombination später. Ich lasse sie auf jeden Fall bis dahin nicht an mein Handy. Das hat schließlich auch eine PIN.

Wie ich diesen Blog dennoch schreiben konnte? Ich hab' mich in die Firma gerettet, an meinen Arbeitsplatz. Hier laufen auch sonntags die Rechner. Ich sagte ihr, ich wolle nur Zigaretten holen. Sicher ist sicher - vielleicht wäre sie imstande, Prosecco in den Server zu kippen. Nur um mich zum Schweigen bringen. Dabei hatte ich doch nur ihre Bügelkünste kommentiert.

Marc Sandt under attack. Ausnahmezustand. Erfahrt, wie diese Geschichte weitergeht. Vielleicht funke ich demnächst aus einem Internetcafé in Ostanatolien. Man(n) weiß nie, nicht im Leben mit dieser Frau!

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Samstag, 14. Oktober 2006
Der Bügelkurs
Seit drei Tagen sitzt sie - völlige Unschuld mimend - stundenweise an meinem Laptop und posted, was in meinem Leben mit ihr und rund um diese vier Wände geschieht. Der Mann, in diesem Fall also wohl ich, wird so zum Studienobjekt weiblichen Forscherdrangs. Mit den bekannten Folgen: Hohn und Spott >> zu ihrem Blog, während sie mit zuckersüße Botschaften zuflötet;-)

Doch hier ist sie meine Rache: Von nun an werde ich dagegen halten. Darum heute also...

"Der Bügelkurs"

"Ich werde bei der Volkshochschule einen Bügelkurs belegen und dieses Hemd mitnehmen. Dann sollen die doch mal sehen..." "Bescheuertes Hemd!" "Dann kommt er nach Hause und schmeißt das Teil nach einmal Tragen in die Wäsche!" "Das sieht zwar saugeil aus, dafür braucht man ein halbes Wochenende, um es glatt zu kriegen." So geht das jetzt seit etwa eineinhalb Stunden.

Ich hab' sie wirklich nicht gezwungen - zum Bügeln. Sie hat sich frei dazu entschieden, an diesem wunderbaren Oktobersamstagnachmittag. Sie griff zum heißen Eisen und eine gefährliche Verwandlung griff um sich. Sie, die sonst so sanft und lieblich meine Tage mit Zimt bestäubt, wütet wie ein Derwisch am Bügelbrett, faucht und kreischt - üble Zoten verlassen ihren wohlgeformten Honigmund. Das alles geschieht im Arbeitszimmer, während ich in Wurfweite des Plättgeräts Deckung hinter dem Laptop-Bildschirm suche. Ist sie bereit zu töten? Werde ich zum Opfer ihrer Marter werden? Sind jetzt meine Falten Ziel ihrer heißen Wut? Eine nicht ganz unbegründete Furcht beschleicht mich, schließlich ist es ja mein Hemd, das hier den Anlass für ein tosendes Tribunal gibt, welches sonst wohl nur in Dritte-Welt-Diktaturen zu vermuten wäre. Es findet indes - wie gesagt - hier in meinem/unserem Arbeits-/Blogger-/Bügelzimmer statt.

"Hier um die Ecke gibt's eine Wäscherei!" Das Urteil ist verkündet. Das Hemd wandert auf den Bügel, faltenlos - aus meiner Perspektive. Sie verlässt den Tatort mit Tatwaffe (Bügeleisen) und Opfer (Hemd) in Richtung Schlafzimmer. Ich werfe ihr einen verschüchterten Blick hinterher. Jetzt bloß keine falsche Bemerkung.

Ich bin noch am Leben. Sie sitzt im Wohnzimmer und löffelt (mit Wonne?) einen Wellness-Joghurt. Nichts erinnert mehr an jene Stahlgewitter, die hier noch vor fünf Minuten beinahe für "Breaking News" auf CNN gesorgt hätten. Sie ist wieder die Honigsüße.

Jetzt gibt es zwei mögliche Szenarien - die erste: Ich werde mein (zartrosa) Hemd nie mehr wiedersehen, sie wird es in einer halben Stunde unter irgendeinem Vorwand in den Gartenshredder unseres Nachbarn (der gerade einen Carport errichtet, der an einen Expo-Pavillon erinnert) verschwinden lassen. Oder zweitens: Es trägt ein Kainsmal - in dicken Lettern (vorzugsweise schwarzer Edding) wird auf der Brustseite zu lesen sein: "Ich habe für diese Falten Stunden meines kostbaren Lebens verschwendet!"

Ich beschließe, erst einmal Spazieren zu gehen..

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