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Sonntag, 20. Mai 2007
Phänomenologie: Die Schlafbrille
marc sandt, 22:56h
Man bekommt diese Dinger meist gratis auf Langstreckenflügen im Flieger, sie sind häufig blau oder schwarz, haben ein Gummiband und sind auf der Innenseite häufig weicher als außen. Die Rede ist von Schlafbrillen. Ich konnte mit den Dingern nie einschlafen, weder im Flugzeug, noch zuhause, so dass die, die ich von Flugreisen mitgebracht habe, meist noch eingeschweißt ein Schattendasein fristen. Außerdem, finde ich, sieht man damit aus wie ein Mitglied von Walt Disneys Panzerknackerbande oder Zorro, nur, dass man zusätzlich mit Blindheit geschlagen ist.
SIE >> zu IHREM Blog allerdings trägt ihre Schlafbrille mit Wonne, hat das Teil sogar selbst käuflich erworben und die Brille, die ja eigentlich gar keine ist, weil sie einen ja zum Nichtsehen verdammt, hat auch noch eine Botschaft aufgestickt: "Do not disturb!" Nun frage ich mich (und damit meine Geschlechtsgenossen), was will frau mit der sich täglich wiederholenden Prozedur des Schlafbrille-Aufsetzens und -Tragens zum Ausdruck bringen? Nicht mehr ansprechen, weder zu Schlafzeiten, noch am Tage? Oder mag SIE mich nicht träumen sehen? Bin ich (durch SIE) zur Lichtgestalt geworden, deren dunkle Seite SIE sich zurückwünscht? Fragen über Fragen...
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